Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 09. und 10. November in Frankfurt |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 11 Anträge |
Antragsteller*in: | AK Bildung (dort beschlossen am: 25.07.2024) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.10.2024, 19:32 |
A1: Ein Sozialindex, der seinen Namen verdient!
Antragstext
Ein Sozialindex für Schulen ist ein Instrument zur Bewertung der sozialen und
wirtschaftlichen Bedingungen der Schülerschaft einer Schule. Er wird verwendet,
um Ressourcen und Fördermaßnahmen gezielt an Schulen zu verteilen, die in sozial
benachteiligten Gebieten liegen. Der Sozialindex basiert auf verschiedenen
Indikatoren wie dem Bildungsniveau der Eltern, dem Einkommen der Haushalte, dem
Anteil von Schüler*innen mit Migrationshintergrund und der Arbeitslosenquote im
Einzugsgebiet der Schule. Ziel ist es, Chancengleichheit zu fördern und soziale
Benachteiligungen auszugleichen.
In Hessen existiert bereits ein Sozialindex, auf den imagewirksam gerne
verwiesen wird. Die faktische Wirksamkeit dieses Index ist Aufgrund der geringen
Anzahl von Lehrkräftestellen, die über den Index verteilt werden, minimal. Dazu
kommt, dass drei der vier Indikatoren, die für die Berechnung in Hessen
herangezogen werden auf Gemeindeebene erhoben werden. Die Unterscheidung
zwischen unterschiedlichen Schulen innerhalb einer Gemeinde wie beispielsweise
Frankfurt geschieht ausschließlich auf der Grundlage einer Variable, die den
Sozioökonomischen Status nicht hinreichend abbildet.
- Einen präzisen schulscharfen Sozialindex: Deshalb soll die SGB II- und SGB
XII-Quote für Grundschulen auf Ortsteilebene mit in die Berechnung
einfließen. Dafür sollen das Hessische Kultusministerium (HKM) und die
Agentur für Arbeit gemeinsam ein Konzept erstellen, wie die nötigen Daten
dem HKM zur Verfügung gestellt werden können, sodass gleichzeitig der
Datenschutz gewährleistet ist. In der weiterführenden Schule nehmen die
Schüler*innen häufig einen größeren Anfahrtsweg auf sich, wodurch die
Berechnung des Index mithilfe des Standortes der Schule verzerrt würde.
Ein Lösungsansatz könnte sein, dass die Schüler*innen beim Schulwechsel
mithilfe eines Online-Tools die Grundschule bei ihrer Einschulung angeben
müssen. Auf der Grundlage der SGB-Quoten der Grundschulen, auf die die
Kinder vor dem Besuch der weiterführenden Schule gegangen sind, ließe sich
auch für die weiterführenden Schulen ein Index berechnen.
- Transparente Berechnung und Ressourcenverteilung: Informationen zur
Berechnung und Ressourcenverteilung durch den aktuellen Sozialindex werden
durch das HKM nur in sehr begrenzter Form und wenn, dann nur auf Nachfrage
veröffentlicht. Für eine bessere Nachvollziehbarkeit der
Ressourcenverteilung fordern wir eine umfangreichere Offenlegung der
Informationen rund um den Sozialindex nach hamburger Vorbild.
Zustimmung
- Titus Dharmababu
- Senem Bozdag