Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 09. und 10. November in Frankfurt |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 7.1.5 FINTA*politische*r Sprecher*in (FINTA*-Platz) |
Antragsteller*in: | Corinna Sieczka (KV Offenbach-Stadt) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.10.2024, 19:36 |
B3: Corinna Sieczka
Selbstvorstellung
Meine Bewerbung als FINTA*-politische Sprecherin der Grünen Jugend Hessen
Liebe Freund*innen,
wir leben in einer Zeit, in der Krisen unseren Alltag prägen: Der Klimawandel bedroht unsere Existenz, der Rechtsruck in Europa gefährdet die Demokratie, und Menschen sterben im Mittelmeer, während die EU eine humane Asylpolitik verweigert. Gleichzeitig fehlen dringend notwendige Investitionen in Klimaschutz, Bildung und soziale Gerechtigkeit.
Doch Krisen bieten auch Chancen zur Neugestaltung. Die Grüne Jugend steht an der Schnittstelle von Krisenbewältigung und Zukunftsgestaltung – und ich möchte aktiv daran mitwirken.
Wir müssen verbindliche CO2-Budgets festlegen, die Mobilitätswende vorantreiben und Sozialleistungen deutlich erhöhen, um soziale und ökologische Gerechtigkeit zu schaffen. Gegen den Rechtsruck braucht es eine starke Zivilgesellschaft, die durch politische Bildung gestärkt wird, sowie klare Maßnahmen gegen Hassrede und Desinformation. Zudem muss die Asylpolitik endlich menschenwürdig gestaltet werden – durch sichere Fluchtwege, eine stärkere Förderung von Integration und den Abbau bürokratischer Hürden. Mit der Einführung einer Vermögens- und Erbschaftsteuer und der Reform der Schuldenbremse könnten wir dringend notwendige Investitionen in Klimaschutz, sozialen Wohnungsbau und Bildung ermöglichen.
Mit meiner Kandidatur als FINTA*-politische Sprecherin möchte ich folgende Visionen und Ideen in den Mittelpunkt stellen:
Rolle der Grünen Jugend – Ein starker Partner auf der Straße und im Parlament
In turbulenten Zeiten wie diesen braucht es eine starke, linke Kraft – nämlich uns! Die Grüne Jugend Hessen (GJH) muss sowohl auf der Straße als auch im Parlament laut sein und sich sichtbar positionieren. Unser Ziel sollte es sein, Druck auf Bündnis 90/Die Grünen auszuüben und sie immer wieder an ihre Grundwerte zu erinnern – auch in Regierungsverantwortung.
Doch die GJH ist weit mehr als nur ein Sprachrohr innerhalb der Partei. Wir sind ein Ort des Widerstands und der politischen Mobilisierung. Indem wir uns mit anderen linken Organisationen und sozialen Bewegungen vernetzen, schaffen wir die Voraussetzungen für den dringend benötigten gesellschaftlichen Wandel. Diese Allianzen sind essenziell, um politischen Druck aufzubauen und progressive Veränderungen in Gang zu setzen.
Unsere Stärke liegt in der Kombination aus kreativen Protestformen und strategischer parlamentarischer Arbeit. Ob durch innovative Petitionsübergaben, symbolträchtige Protestaktionen oder digitale Kampagnen – wir müssen neue Wege finden, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf unsere Anliegen zu lenken. Gleichzeitig müssen wir unsere Themen durch fundierte Anträge und Vorschläge in die Parlamente bringen, um langfristig strukturelle Veränderungen zu bewirken.
Ich kandidiere, weil ich die GJH auf beiden Ebenen stärken will – auf der Straße und im Parlament. Gemeinsam können wir den Wandel nicht nur fordern, sondern aktiv gestalten. Die GJH ist der richtige Ort, um unsere Zukunft nachhaltig und gerecht zu gestalten. Jetzt ist die Zeit, um unsere Zukunft gemeinsam grün zu malen!
Verbandskultur – Transparent und rücksichtsvoll
Unsere Stärke liegt in der Basis. Ich setze mich dafür ein, dass unsere Entscheidungsprozesse transparent und inklusiv gestaltet werden. Zwischen den Landesmitgliederversammlungen können digitale Plattformen wie Antragsgrün genutzt werden, um Mitglieder bei wichtigen Themen wie Workshop-Planungen, Veranstaltungen oder Merch-Designs direkt einzubinden. So bleibt die Basis auch außerhalb von Versammlungen aktiv beteiligt.
In Zeiten wachsender Belastungen müssen wir die psychische Gesundheit ernst nehmen. Politisches Engagement sollte uns stärken, nicht überfordern. Resilienz- und Achtsamkeits-Workshops können Teil unserer Bildungsarbeit werden und helfen, Stress besser zu bewältigen. Durch effizientere, kürzere Sitzungen mit regelmäßigen Pausen und flexiblen digitalen Formaten entlasten wir unsere Mitglieder. Jede*r soll die Chance haben, sich politisch einzubringen und den Verband mitzugestalten.
Arbeitskreise reaktivieren und Kreisverbände stärken
Die Reaktivierung der Arbeitskreise (AKs) ist zentral, um die Themenvielfalt in der Grünen Jugend zu fördern. AKs bieten Raum für Diskussionen, Antragsentwicklungen und die Erarbeitung von Positionen. Das Bildungsteam kann methodisch unterstützen, sodass diese Prozesse gestärkt werden. Durch regelmäßige Themenwochen und den Austausch mit externen Expert*innen, NGOs und Aktivist*innen können Mitglieder ihr Wissen vertiefen und direkt in den politischen Diskurs einbringen.
Darüber hinaus ist die Stärkung der Kreisverbände essenziell, da sie das Rückgrat unserer Arbeit vor Ort bilden. Partnerschaften zwischen größeren und kleineren Kreisverbänden helfen, Erfahrungen, Ressourcen und Wissen effektiv zu teilen. So können wir als GJH in der Breite wirken und unsere Ideen in allen Regionen umsetzen.
Ein nachhaltiges Wissensmanagement ist dabei unerlässlich. Es hilft, sowohl die Arbeit der AKs als auch der Kreisverbände langfristig zu sichern. Durch klare Strukturen zur Wissensweitergabe und die Dokumentation von Workshopkonzepten wird sichergestellt, dass Know-how trotz Mitgliederfluktuation erhalten bleibt. So fördern wir nachhaltige Wissensgenerierung und stärken die Effektivität unserer gesamten Organisation.
Bildungsarbeit – Wissen erarbeiten, Gegner entkräften
Als Mitglied des Bildungsteams weiß ich, dass Bildungsarbeit der Schlüssel dafür ist unsere Mitglieder in die Lage zu versetzen, politische Positionen zu hinterfragen, selbstständig Lösungen zu erarbeiten und in politischen Debatten souverän aufzutreten. Ich halte es für essenziel, praxisorientierte und interaktive Workshops anzubieten, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Debattenkompetenzen stärken.
Wir sollten uns nicht nur theoretisch mit unseren eigenen Positionen auseinandersetzen, sondern auch die Argumente unserer politischen Gegner kennen und widerlegen können. Statt bloßer Theorievorträge können wir Simulationen politischer Debatten durchführen, in denen wir unsere Standpunkte gegen die von konservativen oder rechten Strömungen verteidigen. So lernen wir, rhetorisch schlagkräftig und faktenbasiert zu argumentieren. Zusätzlich sollten Workshops zu praktischen Themen wie Pressearbeit, Storytelling, Teamleitung und Finanzverhandlungen einen festen Bestandteil unserer Bildungsarbeit darstellen.
Es gilt die Expertise unserer Mitglieder zu bündeln! Denn Bildung ist Macht – und nur mit einem fundierten Wissen und den richtigen Werkzeugen können wir die gesellschaftliche Debatte mitgestalten.
Social Media – Sichtbar, kreativ und feministisch
Social Media ist ein entscheidendes Werkzeug für unsere politische Arbeit. Um unsere Anliegen effektiv zu kommunizieren, müssen wir sichtbar und laut sein. In der Vergangenheit ist die GJH bereits durch innovative Kampagnen aufgefallen – diese gilt es auch weiterhin reichweitenstark über Social Media zu verbreiten.
Das Social Media Team soll genug Ressourcen bekommen, sodass sie sich auf die Entwicklung trendbasierter Inhalte konzentriert, können und die notwendigen Kompetenzen gebündelt werden. Regelmäßige „Social Media Action Days“ würden es uns ermöglichen, Kampagnen zu gesellschaftlich relevanten Themen durchzuführen und unsere Reichweite zu maximieren. Gezielte Schulungen für Plattformen wie TikTok und Instagram würden unseren Mitgliedern helfen, kreative und zielgerichtete politische Botschaften zu verbreiten. Ich möchte mich daher dafür einsetzen, dass alle Ebenen der Grünen Jugend die notwendige professionelle Unterstützung erhalten.
Indem wir Feminismus in unsere Social Media-Strategie integrieren, stärken wir die Sichtbarkeit von FINTA*-Personen und fördern ein diverses, engagiertes Umfeld. Lasst uns gemeinsam die digitale Bühne erobern und unsere Stimmen erheben – für eine gerechte und inklusive Zukunft!
Patriarchat bekämpfen – FINTA*-Perspektiven stärken
Das Patriarchat prägt unsere Gesellschaft in allen Bereichen – ob in der Arbeitswelt, in der Politik oder im Alltag. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir als GJH den Kampf gegen patriarchale Strukturen in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen. Eine feministische, intersektionale Perspektive muss in all unseren politischen Forderungen und Aktionen verankert sein.
Als FINTA*-Sprecherin möchte ich mich dafür einsetzen, dass Frauen, inter-, nicht-binäre, trans- und agender Personen (FINTA*) in unserem Verband gestärkt werden. Ein wichtiger Schritt wäre die Intensivierung von Vernetzungstreffen auf allen Veranstaltungen der Grünen Jugend. Diese Treffen bieten FINTA*-Personen die Möglichkeit, sich auszutauschen und solidarische Unterstützungsnetzwerke zu bilden.
Darüber hinaus können wir regelmäßige Empowerment-Workshops organisieren, die das Selbstbewusstsein und die politischen Kompetenzen von FINTA*-Personen stärken. Diese Workshops sollten nicht nur auf individuelle Fähigkeiten fokussiert sein, sondern auch darauf, kollektive Strategien zur Bekämpfung von Diskriminierung zu entwickeln. Zudem können wir Mentoring-Programme für FINTA*-Personen aufbauen, die ihnen den Einstieg in politische Strukturen erleichtern.
Wir müssen gezielte Workshops zur Antidiskriminierungsarbeit und Awareness-Schulungen organisieren, um Diskriminierungsmechanismen im Verband frühzeitig zu erkennen und aufzulösen – und daran sollten nicht nur FINTA*-Personen teilnehmen! Lasst uns gemeinsam eine inklusive und respektvolle Kultur schaffen, in der jede Stimme zählt!
TINA*-Personen gezielt stärken und vernetzen
Als FINTA*-politische Sprecherin möchte ich gemeinsam mit TINA*-Personen (trans, inter, nicht-binär, agender) daran arbeiten, ihre Stärkung und Vernetzung in der GJH voranzubringen. Ich möchte keine Entscheidungen über sie treffen, sondern gemeinsam mit ihnen ein Safe Space gestalten. Ein Mentoring- und Peer-Support-Programm, in dem erfahrene TINA*-Personen neue Mitglieder begleiten und Peer-Gruppen einen sicheren Raum bieten, könnte ein wichtiger Schritt sein.
Zusätzlich möchte ich regionale Vernetzungstreffen und Empowerment-Workshops fördern, die auf die Bedürfnisse von TINA*-Personen zugeschnitten sind. Schulungen zur Sensibilisierung für alle Mitglieder sollen helfen, Diskriminierung frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Gemeinsam schaffen wir eine GJH, die TINA*-Personen stärkt und eine wirklich inklusive, vielfältige Kultur lebt.
Gemeinsam für eine gerechte Zukunft
Jetzt ist die Zeit, mutig zu sein. Unsere Welt steckt voller Herausforderungen, aber ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam als GJH die Kraft haben, echte Veränderungen anzustoßen. Ich kandidiere, weil ich weiß, dass wir zusammen viel bewegen können – mit Entschlossenheit, Leidenschaft und einer klaren Vision für eine gerechte und nachhaltige Zukunft. Ich möchte an eurer Seite für unsere Werte und eine starke Demokratie kämpfen.
Ich freue mich, wenn ihr mich auf diesem Weg unterstützt und mir euer Vertrauen schenkt!
Eure Corinna (sie/ihr)
(Corinna steht draußen vor einer herbstlichen Kulisse und lächelt in die Kamera.)
Ein paar Informationen zu mir:
Ich bin 24 Jahre alt und wohne in Offenbach am Main. Nach meiner Ausbildung bei einem Landkreis in Rheinland-Pfalz habe ich ein duales Studium in „Public Administration“ in Hessen abgeschlossen. Aktuell arbeite ich in der Personalabteilung der Goethe-Universität.
Seit September 2022 bin ich Mitglied der GRÜNEN JUGEND und der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Seit November 2022 habe ich die coole Aufgabe, als Sprecherin der Grünen Jugend Offenbach zu arbeiten. Außerdem war ich von Oktober 2023 bis Oktober 2024 als Fachforum-Koordinatorin und BAG-Delegierte für Digitales und Medien unterwegs. Seit Februar 2024 bin ich auch Teil des Bildungsteams der Grünen Jugend Hessen.
Über Fragen & Anregungen würde ich mich sehr freuen! Ihr könnt mich über Instagram @corinna.maria.s oder Telegram @corinnams schreiben! 😊
- Alter:
- 24
- Gender:
- FINTA*
- Ich möchte meine Angabe "FINTA*" genauer spezifizieren:
- nicht-TINA*
- Geburtsort:
- Koblenz