Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 7. und 8. März 2020 in Darmstadt |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 14 Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landesvorstand, AK Bildung |
Basierend auf: | A10: Schulfrei für die Bundeswehr |
Schulfrei für die Bundeswehr
Beschlusstext
Die GRÜNE JUGEND Hessen fordert ein Verbot der Bundeswehr im Klassenzimmer.
Jugendoffiziere - also junge Soldat*innen - der Bundeswehr sind bereits seit
vielen Jahrzehnten in den Schulen aktiv. Sie sollen dabei in Zusammenarbeit mit
anderen Akteur*innen der Friedens- und Konfliktforschung über die
sicherheitspolitischen Herausforderung und die Möglichkeiten der
Friedensförderung den Unterricht bereichern und somit zur politischen
Friedensbildung beitragen. Wir unterstützen den Ansatz, Schüler*innen zusätzlich
zum Politikunterricht über Friedens- und Konflikforschung zu informieren.
Formal ist es zwar dabei den Jugendoffizieren strengstens verboten die
Schüler*innen anzuwerben. Dieses Indoktrinierungsverbot lässt sich jedoch in der
Realtität nicht durchsetzen. Die Jugendoffiziere werben mit ihrer Biografie,
ihrem persönlichen Vorbildcharakter für den Soldat*innenberuf und damit für das
Militär als Arbeitgeber. Schulen sollen sich der politischen Neutralität
verpflichten, wobei wir es für illusorisch halten, dass geschulte Offizier*innen
neutral und ohne für die Bundeswehr zu werben, Schuler*innen einen weiteren
Zugang zu Friedens- und Sichherheitspolitischen Fragestellungen geben können.
Auch halten wir es für unwahrscheinlich, dass vereidigte Offizierre einen
neutralen und kritischen Ansatz aufzeigen. Dabei ergibt sich unserer Meinung
nach ein Spannungsfeld zwischen der zu erwartenden politischen Neutralität des
Vortragens und des per Eid geschworenen Treue zu ihrem Dienstherren.
Wir als GRÜNE JUGEND Hessen fordern deshalb:
- ein Friedensbildung in den Schulen, in welcher Möglichkeiten des persönlichen
Gewaltverzichts, der friedlichen Streitbeilegung und die Methoden der zivilen
Konfliktberarbeitung vorgestellt werden.
- Friedensbildung soll dabei die persönliche Entscheidungsfindung und
Urteilskraft fördern.
- Das Verbot von Bildungsaktivitäten der Bundeswehr an allen Bundeswehr externen
Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, sowie
- das Einbeziehungsverbot der Bundeswehr in die Aus- und Fortbildung von
Lehrerinnen und Lehrer.
Begründung
erfolgt mündlich