Veranstaltung: | digitale Landesmitgliederversammlung am 10.04.2021 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 9 Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landesmitgliederversammlung |
Beschlossen am: | 10.04.2021 |
Basierend auf: | A4: Jeder Perspektive Gehör verschaffen: Arbeitsprogramm für eine vielfältige und diverse Verbandsstruktur |
Jeder Perspektive Gehör verschaffen: Arbeitsprogramm für eine vielfältige und diverse Verbandsstruktur
Beschlusstext
Im Dezember 2020 beschloss die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein Vielfaltsstatut.
Mit diesem soll, durch das Öffnen von Strukturen und den Abbau von Barrieren und
Hürden, noch mehr Menschen politische Teilhabe und Partizipation ermöglicht
werden und somit die Vielfalt der Gesellschaft auch in unseren eigenen
Strukturen abgebildet werden.
Wir als GRÜNE JUGEND Hessen bekennen uns zu diesem Vielfaltsstatut. Unser Ziel
ist Zusammenhalt in Vielfalt. Wir wollen, dass sich vielfältige Perspektiven in
unserer Verbandsstruktur abbilden. Die Repräsentation von gesellschaftlich
diskriminierten oder benachteiligten Gruppen mindestens gemäß ihrem
gesellschaftlichen Anteil auf der jeweiligen Ebene ist unser Ziel. Viele
Menschen sind jedoch aufgrund von gesellschaftlichen Verhältnissen strukturellen
Ungleichbehandlungen ausgesetzt.
Deswegen setzen wir es uns zur Aufgabe, unsere Strukturen so zu gestalten, dass
sie in Bezug auf das Geschlecht, eine rassistische, antisemitische oder
antiziganistische Zuschreibung, die Religion und Weltanschauung, eine
Behinderung oder Erkrankung, das Lebensalter, die Sprache, die sexuelle
Orientierung oder geschlechtliche Identität, den sozio-ökonomischen
Verhältnissen, sowie dem Bildungsstatus oder der Herkunft inklusiv und nicht
diskriminierend wirken.
Dafür ist es notwendig, dass wir uns Diskriminierungen innerhalb unserer eigenen
Strukturen bewusst werden und uns ihnen stellen. Durch kritische Selbstreflexion
auf allen Ebenen wollen wir Wissen und Bewusstsein über bestehende oder mögliche
Diskriminierungsmechanismen –gerade auch intersektional wirkende– in unserem
Verband stärken und diese Mechanismen abbauen. Diskriminierungsfälle innerhalb
grüner Strukturen müssen wir aktiv aufarbeiten und Betroffene vor
Diskriminierung, Ableismus und Rassismus schützen und sie unterstützen. Dabei
sind der Landesvorstand und alle Untergliederungen, Teilorganisationen, Gremien
und Versammlungen sowie jedes einzelne Mitglied dafür verantwortlich, diese
Ziele zu achten und daran mitzuarbeiten, unsere Strukturen positiv zu verändern.
Um diese Ziele zu erreichen ist es notwendig, dass wir zum einen bestehende
Räume stärken und neue schaffen, in denen Menschen mit
Diskriminierungserfahrungen sich in geschütztem Rahmen austauschen, vernetzen
und gegenseitig stärken können. Zum anderen ist es notwendig, dass sich der
Landesvorstand und alle Untergliederungen, Teilorganisationen, Gremien und
Versammlungen mit der Thematik intensiver und kritischer auseinandersetzen. Im
Austausch mit Betroffenen, Expert*innen und den Mitgliedern sollen Konzepte
entwickelt werden, wie wir die Vielfalt in unseren eigenen Strukturen fördern
und Diskriminierung entgegentreten können. Der Landesvorstand ist dazu
verpflichtet die Ergebnisse dieser Arbeit auf der kommenden
Landesmitgliederversammlung vorzustellen und weitere Arbeitsschritte darzulegen.
Auch die Strukturkommission wird aktiv in diesen Prozess mit eingebunden.